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Bärenstarkes Jahr für Tierpark Niederfischbach: Süßer Nachwuchs und Besucherrekord

Bärenstarkes Jahr für Tierpark Niederfischbach: Süßer Nachwuchs und Besucherrekord

[FOTO: Kinder und Betreuer der Jugendinitiative des Tierparks Niederfischbach verkünden den neuen Besucherrekord: Erstmals wurde die „Schallgrenze“ von 45 000 Besuchern im Kesselbachtal geknackt – was den Park zu einem bedeutenden Touristikfaktor für den ganzen Kreis macht. Fotos: Tierpark​]

Solange im Tierpark Niederfischbach die Zahlen der Besucher gezählt werden – und das tut man dort seit mindestens 30 Jahren: Nie kamen so viele Gäste wie im Jahr 2018. Erstmals wurde im vergangenen Jahr die Zahl von mehr als 45.000 Besuchen verzeichnet: „Ein neuer Rekord“, freut sich Viktor Fieber, Vorsitzender des Tierparkvereins, „und das bestätigt uns auf unserem Kurs und ermutigt uns, noch mehr zu tun.“ Und Pressesprecher Peter Merzhäuser fügt an, dass die Zahlen seit 2013, als der Park seine heutige neue Leitung und neue Ausrichtung bekam, kontinuierlich gestiegen sind. Als die Truppe um den Apotheker 2013 anfing, wurden rund 14.500 Personen gezählt – 2018 waren es nun mehr als drei Mal so viele. „Wir hoffen natürlich, dass der Trend sich fortsetzt“, sagt Merzhäuser.

„Genau 45.199 Besucher wurden gezählt“, erklärt der stellvertretende Vorsitzende Gerd Braas, „das dürfte es in 60 Jahren Tierpark nie gegeben haben. Das ist eine Leistung, auf die das ganze Team stolz sein kann – und mit diesem Team wollen wir in ein ebenso tolles Jahr 2019 starten.“ In der Tat hat das aktuelle Tierparkteam die Einrichtung im Kesselbachtal zu einer der touristisch erfolgreichsten im Kreis und über seine Grenzen hinaus gemacht.

Leon, Azubi zum Zoo-Tierpfleger, mit einem Zicklein (Thüringer Waldziege).

 

Gründe für den Erfolg gibt es etliche. Zunächst einmal ist der Park seit 2013 das ganze Jahr über geöffnet, während er früher in den Monaten November bis Februar geschlossen blieb. Dass es allein am vergangenen Sonntag, einem kalten Februartag, fast 180 Gäste waren, die sich die Tiere anschauten, ist Beweis genug, dass diese Strategie aufgeht. Wesentlicher Magnet ist der im Park ansässige Falkner Marco Wahl mit seinem Dutzend Greifvögeln, der sogar in der kalten Jahreszeit einmal am Tag eine spannende Show bietet; im Sommer sogar zwei mal täglich.

 

Einen guten Ruf hat mittlerweile auch die kleine Gastronomie im Eingangsbereich, die weitgehend mit Bioware und leckeren Produkten aus der Region aufwartet. Viktor Fieber: „Die Wurst ist vom Föschber Metzger, der Kaffee vom Fair Trade Pagnia aus Siegen. Da die Ware für uns in der Anschaffung dadurch natürlich teurer wird, können wir zwar keine Gewinne damit erzielen, aber wir schreiben eine schwarze Null. Und der gute Ruf unserer dicken belgischen Waffeln hat sich weit herumgesprochen.“

Herumgesprochen hat sich auch, dass neben Paolo Catalano, einem Biologen mit Masterabschluss als Tierparkleiter, zwei gelernte Zootierpfleger hier arbeiten sowie drei Auszubildende, die diesen Beruf lernen. „Während es hier früher nur ungelernte Kräfte gab“, erklärt Braas, „sind wir heute ein Ausbildungsbetrieb.“ Fest zum Team gehören auch zwei Helfer, die im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes ein freiwilliges ökologisches Jahr im Park ableisten. So hat immer mehr Sachverstand im Park zu einer immer artgerechteren Tierhaltung geführt – und letztlich zu immer mehr Gästen. Eine gute Werbung war dabei die Vergesellschaftung unterschiedlicher Tierarten in einem Gehege: Wo Fischotter und Waschbär aufeinandertreffen; Mufflon und Dammwild; Turmfalken, Schleiereulen und Hühner – da ist immer was los: Für die Gäste eine spannende Interaktion zwischen den Tieren, für die Tiere selbst Ablenkung und positiver Stress im Gehegealltag.

Immer mehr Kinder und Jugendliche zieht es als Helfer in den Park. Zwei Dutzend engagieren sich in den Ziegen-, Pony- oder Instandhaltungsgruppen. „Wir bräuchten mehr Betreuer, dann könnten wir noch mehr Gruppen aufmachen“, sagt Merzhäuser. Auch sonst hat man noch viel vor: Nach wie vor steht ein größeres Luchsgehege auf der Agenda sowie eine neue Voliere für Gänsegeier und Kolkraben.

Positiv für den Park ist auch die Zusammenarbeit mit dem Verein Ebertseifen Lebensräume in Katzwinkel, der für die Renaturierung größerer Landstriche sorgt. Bestes Beispiel ist der Tüschebachsweiher. Durch den heißen Sommer konnte der Park nicht so viel Heu für den Winter wie sonst auf seinen Wiesen mähen und musste Heu für 7000 Euro zukaufen. Daher kauft Ebertseifen jetzt weitere drei Hektar intensiv genutzter Silagewiese, die in artenreiches Grünland für Pflanzen, Insekten und Vögel umgewandelt wird – und das einmal im Jahr gemähte Heu geht an den Tierpark…

Sicher nicht zuletzt wird der Erfolg des Tierparks unterstützt durch die professionelle Pflege der eigenen Website sowie durch seinen Auftritt bei Facebook. Soeben ist auch eine neue Broschüre erschienen, die alle Aktivitäten von Park und Ebertseifen-Verein für 2019 präsentiert – von der Vogelexkursion im Frühling bis zum Apfelsaftpressen im Herbst.

Wer als Betreuer der Jugendgruppen mitarbeiten möchte, meldet sich unter 02734/ 571.026. Mehr Infos gibt es im Internet: www.tierpark-niederfischbach.de

Quelle/Autor: Rhein-Zeitung // Peter Seel